Der Wohnungsmarkt ist ohnehin angespannt – da trifft es Senioren und Pflegebedürftige, oftmals noch schwerer als andere Wohnungssuchende. Schließlich haben sie andere Ansprüche an die eigenen vier Wände als andere Menschen, sodass die neue Bleibe schnell zur eierlegenden Wollmilchsau werden kann.

Der Bedarf an alter- und / oder pflegegerechten barrierefreien Wohnungen liegt bei rund 3 Millionen, wie eine Untersuchung zum altersgerechten Wohnen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Zwar gibt es barrierearme Wohnungen, doch ist die Versorgungslage je nach Region schwierig, und zudem wohnen bisweilen z.B. schlussendlich junge Familien in den Wohnungen. Denn auch sie wissen die komfortablen Vorzüge einer beispielsweise bodentiefen Dusche zu schätzen.

Wirtschafsgeograf Deschermeier stellt hier die Frage, wieso man überhaupt Wohnungen mit Barrieren baut und nicht schon beim Bau jeder Wohnung darauf achtet, dass die Bewohner so lange wie möglich in ihr leben könnten.

Wichtig sei es, eventuelle Umbauten oder Sanierungen anzugehen, solange man dazu in der Lage ist. Schließlich sei es heute gar nicht so einfach, einen Handwerker ins Haus zu bekommen. Langfristige Planung sei das A und O, wenn es darum gehe, in der eigenen Wohnung alt zu werden.

Obgleich das altersgerechte Wohnen auch die Sozialkassen entlasten könne, indem es Heimplätze einspare, wird das Thema immer noch stiefkindlich behandelt. Und das, obwohl der Bedarf immer weiter steige.