22 % der Arbeitszeit gehen in Unternehmen für bürokratische Vorgänge drauf – da liegt der Gedanken einer Abbaus der Bürokratie in Deutschland näher denn je. Schließlich würde das auch der aktuell immer noch schwächelnden Wirtschaft helfen, das zeigt nun auch eine Umfrage unter Managern, die das Münchner Ifo-Institut durchführte.

Immer mehr und neue gesetzliche Auflagen erfordern einen extrem hohen Personalaufwand, der dann an anderer Stelle fehlt. So lautet der Hauptkritikpunkt, der in der Umfrage deutlich wurde. Außerdem beeinflusse dieser Zustand immens die Wettbewerbsfähigkeit und die unternehmerische Freiheit sowie die Investitionsentscheidungen der Unternehmen.

450 Führungskräfte wurden im Rahmen der Studie befragt und gaben insbesondere einen hohen Zeitaufwand für völlig überhöhte Berichts-, Informations-, Dokumentations- und Meldepflichten an. 75 Prozent der Befragten gaben zusätzlich an, dass sie die Umsetzbarkeit neuer Gesetze als schlecht bis sehr schlecht beurteilen würden. Rund 80 Prozent der Unternehmen müssen sogar externe Dienstleister beauftragen, um der immer mehr ausufernden Bürokratie Herr zu werden. Dabei werden bis zu 6 Prozent des Umsatzes für eben diese Dienstleister fällig.

Laut Ifo-Studie kostet die deutsche Bürokratie den Staat pro Jahr ca. 146 Millionen an Wirtschaftsleistungen – noch deutlicher kann man eine dringend benötigte Reform eigentlich gar nicht beziffern. Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, gab an, dass die Kosten fürs Nichts-Tun das durch einen Bürokratieabbau mögliche Wachstumspotenzial extrem bremsen würden.

Auch in den politischen Reihen wird der Wunsch nach einem Abbau der Bürokratie immer wieder laut. Doch scheitert es hier wie bei so vielen politischen Entscheidungen an einer Sache: der Einigkeit.