Im vergangenen gaben rund zwei Drittel der Deutschen an, mit ihrem Gehalt unzufrieden zu sein, auch wenn jeder 4. erfolgreich nachverhandeln konnte. Über besonders üppige Gehaltsabrechnungen konnten sich aber nur einzelne Orte und Branchen freuen.

Der Gehaltsreport des Stellenportals Stepstone zeigt: 47 % aller Angestellten waren 2023 mit ihrem Gehalt unzufrieden, 17 % sogar sehr unzufrieden. Beschäftigte im Öffentlichen Dienst hingegen durften sich über mehr Geld durch Tarifabschlüsse freuen. Und auch, wenn jeder 4. sein Gehalt erfolgreich nachverhandeln konnte, sind das immer noch rund 7 % weniger als im Jahr davor.

Gemessen am Median, einem Reihen-Mittelwert, erhielten 50 % weniger als 8 % mehr Gehalt und 50 % mehr als 8 % mehr Gehalt. Zufrieden zeigten sich damit mehr als zwei Drittel aller Befragten.

Rund 920.000 Menschen haben im November 2023 bei Stepstone freiwillig ihr Gesamtgehalt angegeben, dies ergab ein Mediangehalt von ca. 43.750 Euro brutto. Das Durchschnitts-Bruttogehalt liegt bei 50.250 Euro.

Auffallend ist der regionale Unterschied bei Gehältern. Ganz oben in der Gehaltstabelle steht Hamburg mit einem Mediangehalt von fast 50.000 Euro. Auf dem letzten Platz landet Sachsen-Anhalt mit 36.500 Euro. Dieses Ost-West-Gefälle zeigt sich durchgehend: Im Osten verdienen die Menschen rund ein Fünftel weniger als im Westen. Am meisten verdienen die Menschen in München mit einem Mediangehalt von mehr als 56.000 Euro. Gut verdient man zudem in Stuttgart, Frankfurt am Main und Wiesbaden.

Am besten verdienen weiterhin Ärztinnen und Ärzte, die mit einem Bruttomediangehalt von 94.750 Euro nach Hause gehen. Ihnen folgen Beschäftigte im Banken- und Versicherungsbereich mit rund 57.000 Euro jährlich sowie Ingenieurinnen und Ingenieure und Arbeitnehmer in der Unternehmensberatung. Am schlechtesten verdienen Angestellte im Groß- und Einzelhandel sowie im Gastgewerbe – sie bekommen ca. 35.000 Euro im Jahr.

Und es zeigt sich auch, dass Frauen weiterhin wesentlich weniger verdienen als Männer. Das liegt unter anderem daran, dass die Berufe mit wenig Jahresgehalt weiterhin eher klassische Frauenberufe sind. Zudem gelangen Frauen immer noch seltener an Führungspositionen, arbeiten dafür aber mehr Teilzeit als Männer. Auch sind Gehälter noch nicht vollends transparent – so wissen viele nicht einmal, wie viel genau ihr (Ehe-) Partner verdient.