Der „Zollhammer“ ist ein Begriff, den man aktuell immer wieder im Zusammenhang mit Donald Trumps doch recht eigener Version von Weltpolitik hört. Experten und Vertreter aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen sind schockiert ob dessen, was die USA als neue Einfuhrabgaben beschlossen haben. Volkswagen hat seinen Export in die USA sogar vorübergehend gestoppt.

Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI, äußerte sich dahingehend, dass das geplante Zollpaket ein „beispielloser Angriff auf das internationale Welthandelssystem, freien Handel und globale Lieferketten“ sei. Es sei nun seitens der EU wichtig, mit anderen Handelspartnern in Abstimmung und gemeinschaftlich zu handeln und so die Allianz mit anderen großen Handelspartnern zu stärken. Der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, spricht bezogen auf das Zollpaket sogar von einem Schritt zurück in die „handelspolitische Steinzeit“. Daher sei nun auch die frisch gewählte Bundesregierung in der Pflicht, Deutschland zu stärken und die Wirtschaft nicht durch höhere Steuern und weitere Abgaben zu belasten.

Nur etwa 10 % der gesamten Exportware aus Deutschland landen in den USA. Auch auf anderen Weltmärkten ist Deutschland gut vertreten und ein wichtiger Handelspartner. Mit diesen Pfunden müsse man nun wuchern und etwas durch den Ausbau des Mercosur-Abkommens den Handel mit Südamerika und Indien weiter ausbauen, so der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier.

Vor allem die Autoindustrie trifft das Zollpaket hart. Die Präsidentin des Verbandes der Autoindustrie, Hildegard Müller, spricht in diesem Zusammenhang von massiven Belastungen und Herausforderungen. Ganze 25 % Zoll erhebt Trump auf nicht in den USA produzierte Kraftwagen. Noch könne man die gesamten Folgen nicht abschätzen, meint Hildegard Müller, doch eine extrem negative Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze sei sicher.

Volkswagen hat in seinem Werk im mexikanischen Puebla sofort alle Arbeiten eingestellt. Von hier aus gingen die produzierten Autos per Bahn in die USA. Modelle, die per Schiff in die USA gehen, werden aktuell in den Häfen zurückgehalten. Man wolle abwarten, bis sich die Zollsituation eingespielt habe. Kauft man künftig einen VW in einem US-Autohaus, so soll bei betroffenen Modellen zudem der 25-Prozent-Zoll als Importgebühr explizit ausgewiesen werden.