Seit Monaten versuchen sich die Gewerkschaften und die Arbeitgeber zu einigen, immer wieder muss Deutschland Streiktage verschiedenen Ausmaßes erdulden, und doch erzielen die Tarifrunden-Teilnehmer keine Einigung. So blieb auch die letzte Verhandlungsrunde erfolglos, sodass nun unabhängige Schlichter nach einer Lösung suchen sollen.

Der Schlichter tritt auf den Plan, weil die letzte bereits die 3. Verhandlungsrunde war. Ver.di-Chef Frank Werneke spricht bezüglich der Runde von „nicht überbrückbaren Unterschieden“. Ähnlich äußerte sich auch der Chef des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach. Innenministerin Faeser betonte, die Gewerkschaften seien leider nicht zu einer Einigung bereit gewesen, obgleich man ihnen sehr weit entgegegengekommen sei. Die Gewerkschaften forderten zuletzt immer noch 10,5 Prozent mehr Einkommen bei einer Laufzeit von 12 Monaten, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Nun sollen es die unabhängigen Schlichter richten. Diese bestimmen innerhalb einer festgesetzten Frist einen Lösungsvorschlag. Ist erst einmal ein Schlichter einberufen, gilt die Friedenspflicht und es darf nicht mehr gestreikt werden.

Zwar hatten die Arbeitgeber immer wieder neue Angebote gemacht, die Gewerkschaften lehnten jedoch stets empört ab. Folge waren immer größere und weitgreifendere Warnstreiks, unter denen vor allem die BürgerInnen zu leiden hatten. Der öffentliche Verkehr, Kitas, Kliniken oder die Müllabfuhr waren betroffen. Frank Werneke zeigt sich angesichts der „größten Warnstreik-Beteiligung seit vielen Jahren und Jahrzehnten“ in seiner Vorgehensweise bestärkt. Auch konnte die Gewerkschaft binnen der letzten 3 Monate mehr als 70.000 Neuzugänge verbuchen.