Dass man höhere Beiträge zahlt, wenn man einen Unfall baut, noch jung ist oder ähnliches, das wissen die meisten Autofahrer. Alles kein Problem, doch kann nun auch noch der Wohnort eventuell eine teure Angelegenheit werden.

Die Versicherer haben ihre Einstufungen überarbeitet, die sich nun auch danach richten, wo genau man denn nun Auto fährt. Herausgekommen sind nämlich neue Regionalklassen, die auf die Höhe der Beiträge Einfluss nehmen. Für rund 50 % der Versicherten bedeutet das eventuell niedrigere, für die anderen 50 % höhere Beiträge. Bei insgesamt 33 Millionen Kfz-Halterinnen und -haltern ändert sich wahrscheinlich nichts bis wenig.

Die neu angelegten Regionalklassen gelten sowohl bei der Kfz-Haftpflicht- als auch bei der Voll- und Teilkaskoversicherung. Berechnet wurden sie danach, wie hoch die Unfallschäden in einem bestimmten Bezirk ausfielen – heißt, je höher die Schäden, desto schlechter die Einstufung. Dabei wurde vor allem der Bezirk, in dem das Unfallfahrzeug zugelassen ist, zur Berechnung herangezogen.

Beispiel: Verivox errechnete, dass ein 45-jähriger Fahrer in Berlin-Mitte, dessen Fahrzeug nur von ihm bewegt wird, bei einer Laufleistung von jährlich 15.000 Kilometer Fahrleistung jährlich im Durchschnitt mehr als die Hälfte zahlt als bei gleichen Bedingungen im ostfriesischen Emden. Neben Berlin bildet Offenbach mit einer fast 40% über dem Schnitt liegenden Schadensrate am Ende der Statistik. Deshalb landen beide in der Regionalklasse 12 – schlechter geht es nicht.

Sparen können Autofahrer im Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg, welcher die beste Schadensbilanz hat. Auch in Bayern gibt es zahlreiche Bezirke mit niedriger Schadensbilanz.

Schlechter stehen sich nun rund 4,7 Millionen Fahrer in 49 Bezirken. 59 Bezirke und rund 4,7 Millionen Autofahrer profitieren von den neuen Regionalklassen. Angewendet werden die Einstufungen aktuell nur für Neuverträge. Bestehende Verträge können ab dem kommenden Jahr angeglichen werden. Verbindlich sind die neuen Regionalklassen nicht.