Obgleich sich die Mieten mancherorts in nahezu astronomischen Höhen bewegen, raten Experten weiterhin vom Erwerb von Grundeigentum ab. Denn laut einer Studie der Immobilienerwerb bleibe der Kauf am Ende wesentlich teurer als ein Mietverhältnis, auch, wenn die Kaufpreise aktuell eher sinken.

Im Schnitt betrage die Differenz zwischen der monatlichen Kreditbelastung beim Kauf und einer Monatsmiete selbst bei um 20 % angehobener Miete 381 Euro – das zeigt die Studie. Vor allem die hohen Kreditzinsen sind es, die einen Kauf für einen durchschnittlichen Haushalt nicht sehr attraktiv und vor allem nicht realisierbar machen. Diese liegen derzeit bei rund 4 %. Selbst, wenn man das Baugenehmigungsverfahren vereinfache, sei eine Besserung nicht abzusehen, so Jasmin Gröschl, Senior-Volkswirtin bei Allianz Trade. Ein Hauskauf lohne sich erst wieder, wenn die Immobilienpreise um 20 % im Vergleich zum Vorjahr sinken würden – und das bei gleichbleibender Mietsteigerung.

Experten sehen das Baugewerbe auch weiterhin in der Krise, schließlich lägen zahllose Projekte aufgrund von hohen Zinsen und Materialkosten brach. Dies wirke sich natürlich auch auf den Wohnungsmarkt aus. Etwa 700.000 Wohnungen fehlten in 2023, so Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Inflation trage ihr Übriges zur Situation bei, und Mieten seien in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch geschossen. Und das nicht zuletzt, weil immer weniger neu gebaut wird.

Die Misere zeigt sich auch daran, dass Unternehmen aus der Bau- und Immobilienwirtschaft von Januar bis August ein Fünftel der Insolvenzen in Deutschland stellten.