Die Immobilienkredite sind wieder günstiger geworden. Wurde aber auch Zeit, könnte man nun meinen, doch nicht jeder profitiert von den gesunkenen Zinsen. Denn nur, wer neu über seinen Baukredit verhandelt, und bereits ein Haus besitzt, könnte in den Genuss der gefallenen Zinsen von unter 3% kommen. Alle anderen, die noch einen Großteil ihres Neubaus über einen Kredit finanzieren wollen, dürfen sich zwar über 3,2 bis 3,4 % Zinsen freuen, doch eine Zwei vor dem Komma sollten sie lieber nicht erwarten.
Heißt, die unter 3% liegenden Zinsen kommen nur denen zu Gute, die eine Anschlussfinanzierung anstreben. Wer hier unterwegs ist, der kann sich bereits in den letzten Monaten vor Ablauf des alten Kredits nach günstigen Alternativen umschauen und finden diese meistens auch, vor allem, wenn die noch ausstehende Kreditsumme unter der Grenze von 60% des Immobilienwertes liegt. Diese Angebote können die Betroffenen ihrer Hausbank vorlegen, die eventuell darauf einsteigt und ebenfalls ein günstiges Angebot vorlegt. Bleibt dieses aus, können die Kunden recht einfach wechseln und eines der preiswerten Angebote der anderen Anbieter wählen.
Zwischen 2009 und 2021 fielen die Zinsen beständig, sodass eine Anschlussfinanzierung meist günstiger war als die Erstfinanzierung. Seit den stark angestiegenen Zinsen in 2022 ist das vorbei. Gut beraten sind nun die Hausbesitzer, die ihre Erstfinanzierung bereits weit vor 2022 abgeschlossen haben, sodass nun die Anschlussfinanzierung ansteht, die – wie bereits erwähnt – die niedrigeren Zinsen ermöglicht.
Die Top-Angebote erleichtern es vor allem den Hausbesitzern, die nur noch einen kleinen Teil des eigentlichen Kredites abbezahlen müssen oder den Verkauf einer anderen Immobilie bzw. das Erbe einer anderen Immobilie oder von Haus aus gutes Eigenkapital besitzen. Ein Rechenbeispiel:
Restschuld: 300.000 Euro
2% Tilgung bei 3% Zinsen
Ersparnis: 13.000 Euro in zehn Jahren
Bereits Anfang Januar hatte Check24 mit Bauzinsen unter 3% geworben, andere Kreditgeber wie die Commerzbank und Santander, Sparda-Banken und Sparkassen oder der Marktführer Interhyp zogen schnell gleich. Junge Familien oder Bauherren profitieren leider nicht von diesen Zinsen, schließlich bringen sie in der Regel kein allzu hohes Eigenkapital mit.
Für Neukaufende könnten folgende Tipps hilfreich sein: Gezielt nach einer günstigen Immobilie suchen.
Verhandeln: Eventuell muss die Immobilie nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz umfassend saniert werden. Hier kann auch ein Experte samt Gutachten hilfreich sein.