Bauland verliert anscheinend immer mehr an Attraktivität. So wenig Bauland wie in den letzten Jahren wurde seit 1995 nicht mehr gekauft – kein gutes Zeichen bezüglich des Kampfes gegen den wachsenden Wohnungsmangel in deutschen Städten.

Grund für das sinkende Interesse an Bauland sind weiterhin die hohen Zinsen und ebenso hohen Baukosten. Das ergibt eine Studie des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung. 2023 verzeichnete man bundesweit etwa 46.700 Kauffälle von baureifem Wohnbauland, das sind 34 Prozent weniger als noch 2022. Die aktuelle Entwicklung sei ein schlechtes Omen für eine Trendwende beim herrschenden Wohnungsmangel, mahnt Sebastian Wunsch, Bereichsleiter Immobilienwirtschaftliche Analysen bei Gewos.

Vergleicht man die derzeitigen Zahlen mit denen des Immobilienbooms im Jahr 2021 sind die Verkäufe von Bauland sogar um satte 54 Prozent eingebrochen. Damit verbunden ist selbstredend eine ebenso dramatisch sinkende Neubautätigkeit.

400.000 neue Wohnungen wollte die Bundesregierung laut Koalitionsvertrag bauen – dieses Vorhaben scheitert insbesondere an der übermäßig komplizierten Bürokratie, ebenso komplizierten Vorgaben und eben den hohen Baukosten. Das zeigt sich auch bei der Genehmigung des Baus neuer Wohnungen. Im Vergleich zum Mai sind im Juni 24,2 Prozent weniger Vorhaben genehmigt worden.

Insgesamt sind 2023 laut Statistischem Bundesamt 294.400 Wohnungen fertiggestellt worden. Das sind zwar mehr als Ökonomen und der Immobilienbranche befürchtet hatten, doch reicht das lange noch nicht aus, um die vorherrschende Wohnungsnot nachhaltig zu lindern.