Dass sich die deutsche Wirtschaft in einer Art Krisenphase befindet, ist unumstritten. Auf dem Arbeitsmarkt merkt man davon allerdings nicht viel, im Gegenteil: Im zweiten Quartal des laufenden Jahres stieg die Zahl der Erwerbstätigen sogar an.

Etwa 46,1 Millionen Menschen waren im 2. Quartal in Lohn und Brot, dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Dies entspricht einer Steigerung von 0,1 % oder 54.000 Menschen. Bedenken müsse man jedoch, dass sich die Entwicklung insgesamt verlangsame. Zu erklären sei der aktuelle Anstieg auch durch die saisonbedingten Jobs im Außenbereich.

Vor allem im Bereich Dienstleistung wurde ordentlich aufgestockt. Im Vergleich zum 2. Quartal 2023 gab es dort einen Zuwachs von 229.000 oder 0,7 Prozent, in Zahlen bedeutet das: 

  • öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit: +199.000 Erwerbstätige (+1,7 Prozent)
  • Finanz- und Versicherungsdienstleister: +13.000 (+1,2 Prozent)
  • Information und Kommunikation: +10.000 (+0,6 Prozent)
  • Land- und Forstwirtschaft, Fischerei: +3000 Personen (+0,5 Prozent)

Lediglich in Handel, Verkehr und Gastgewerbe gingen die Zahlen um rund 1000 Personen zurück. Gesunken sind die Zahlen auch im produzierenden Gewerbe, hier wurde ein Rückgang von 44.000 oder 0,5 Prozent gemeldet. Auch das Baugewerbe hat weiterhin zu kämpfen und muss ein Minus von 21.000 Personen (-0,8 Prozent) verzeichnen.

Zurück ging ebenfalls die Zahl der Selbstständigen samt mithelfender Angehöriger. Geschrumpft ist ebenso das deutsche Bruttoinlandsprodukt, welches um 0,1 Prozent sank.