Die Inflation hat vielen Arbeitnehmern schwer zu schaffen gemacht. Doch steigen die Reallöhne aktuell so sehr, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Nachholbedarf gibt es laut Experten jedoch immer noch.
Gründe für die derzeitige Entwicklung sind unter anderem gute Tarifabschlüsse und die sinkende Inflation. So stiegen die realen Tariflöhne um 3,1 Prozent – das ließ das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung verlauten. Nominal gesehen war es sogar ein Anstieg um 5,6 Prozent, während die Inflation bei 2,4 Prozent lag.
Vergessen dürfe man allerdings nicht, dass der aktuellen Steigerung ein jahrelanger Verlust vorausgegangen war. Daher könne man die in den letzten Jahren zu verzeichnenden Kaufkraftverluste auch nur zur Hälfte kompensieren.
Im laufenden Halbjahr haben rund 8,1 Millionen Beschäftigte neue Tarifverträge abgeschlossen, dazu kommen rund 12 Millionen Beschäftigte, bei denen Tarifsteigerungen bereits vereinbart waren. Bei den Neuabschlüssen lagen die Steigerungen im Schnitt bei satten 7,6 Prozent, insbesondere im Bauhauptgewerbe, dem Einzelhandel und dem Groß- und Außenhandel.
Mit eingerechnet wurde auch die sogenannte Inflationsausgleichsprämien, die steuer- und abgabenfreien war und zwischen 100 und 3000 Euro lag.