Im vergangenen Winter sah es so aus, als müsse der eine oder andere in seiner Wohnung schlicht erfrieren. Immer wieder warnte man in den Medien vor einem eklatanten Mangel, doch am Ende waren es nicht die Sparmaßnahmen der Verbraucher, sondern eher der milde Winter, der auf dem Weg durch die Energiekrise half.

Knapp 4000 Haushalte hat die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online ausgewertet und ist dabei zu diesem Ergebnis gekommen. Zwar hätten die größtenteils Ein- und Zweifamilienhäuser 10,6 Prozent weniger Heizenergie verbraucht, doch das läge vor allem am milden Winter. So komme man schlussendlich nur auf eine Einsparung von 1,4 Prozent, bei Gasheizungen 3,5 Prozent.

Im Sommer 2022 hatte sich die Bundesnetzagentur ein Sparziel von 20 Prozent gesetzt, um die fehlenden Gaslieferungen aus Russland zu kompensieren. Doch waren die Gasspeicher bis Ende 2022 gut gefüllt, was den Warnungen ihren Nachdruck nahm. Zudem fehlt es schlicht an Anerkennung für die VerbraucherInnen, sodass diese ihr Verbrauchsverhalten nur ungern umstellen. Problematisch sind auch energetisch ineffizienten Gebäuden, die schnell auskühlen und daher mehr geheizt werden müssen.

Co2online sieht das Heilmittel in staatlichen Mindesteffizienzstandards und Sanierungsvorgaben, da man mit einer neuen Heizung und / oder Wärmedämmung zwischen 50 und 80 Prozent Energie sparen könnte. Wichtig sei es vor allem, die Verbraucher besser über Energiesparmaßnahmen aufzuklären und zu begleiten.

Ein kleiner Teil der untersuchten Haushalte hat es jedoch geschafft, 20 Prozent oder mehr einzusparen – leider ist aus den Daten nicht ersichtlich, wie genau sie das geschafft haben. Lediglich die Wohnungen seien etwas kleiner als die anderen, dies könne man ablesen.