Baugenehmigungen sind weiterhin im Sinkflug. Zuletzt gab es 2012 so wenig Genehmigungen wie aktuell. Gründe sehen Experten vor allem in fehlenden Jobs und generellem Wohnungsmangel. Dazu kommen hohe Kosten für Baumaterialien sowie die schlechten Finanzierungsbedingungen.

Und so leidet die Baubranche weiterhin, obgleich die Nachfrage nach Wohnraum immer größer und lauter wird. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teile mit, dass 2023 der Bau von 260.100 Wohnungen genehmigt wurde. Dieser Wert liegt um 26,6 % unter dem des letzten Jahres. Schon lange bittet die Baubranche um mehr Unterstützung seitens des Bundes und der Länder. Bei von Privatpersonen gestellten Bauanträgen gingen die Genehmigungen sogar um mehr als 40 % zurück. Bei Unternehmen sank die Zahl um 20,3 bei Bauanträgen aus öffentlicher Hand um 12,1 %. Besonders stark war der Rückgang bei Einfamilienhäusern (- 39,1 %) und Zweifamilienhäusern (- 48,3 %). Neuen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern wurden zu 25 % weniger genehmigt.

Ebenso rückläufig sind die Zahlen bei Nichtwohngebäuden – Büros, Lagerhallen oder Fabriken – hier sanken die sogenannten umbauten Räume auf 199,5 Millionen Kubikmeter. Dirk Salewski, Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, bezeichnet das Bau-Desaster als echtes Katastrophenszenario. Selbst aus genehmigten Vorhaben würde oft keine Realität mehr. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbes, sieht Deutschland in einer echten Baukrise, vor allem im Bereich Wohnungsbau. Es sei unumgänglich, das Wachstumschancengesetz zu verabschieden, welches steuerliche Vorteile für den Mietwohnungsbau mit sich bringt. Allerdings wird das Gesetzt noch durch die unionsgeführten Länder im Bundesrat blockiert.