Solaranlagen im Privatgebrauch, gern auch als Balkonkraftwerke bezeichnet, sollen nach dem Willen der Bundesregierung in Zukunft einfacher umzusetzen sein. So will die Ampelkoalition den Ausbau von Solarenergie schneller und besser vorantreiben.
Der vereinfachte Ausbau von Balkonkraftwerken ist Teil des neuen Solarpaketes, welches bereits im vergangenen August auf den Weg gebracht worden war. Unter anderem soll das Solarpaket es Kommunen einfacher machen, Wind- und Solarparks umzusetzen. Privatleute sollen es nun wesentlich einfacher haben, wenn sie mit einem Balkonkraftwerk ebenfalls etwas für den Klimaschutz tun möchten, unter anderem, weil es weniger Bürokratie und schnellere Verfahrensweisen geben soll.
So muss man Balkonkraftwerke künftig nicht mehr beim lokalen Netzbetreiber melden, lediglich eine Eintragung ins Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist erforderlich. Auch müsse man Zähler nicht mehr extra umrüsten und die kleinen Balkonsolaranlagen sollen merklich leistungsfähiger werden. Vereinfacht wird zudem das Thema Mietstrom, indem beispielsweise eine Solaranlage auf dem Dach eines Mietshauses besser gefördert und unkomplizierter angerechnet werden kann. Eine Förderung ist ebenfalls für Solaranlagen auf Gewerbegebäuden wie Supermärkten oder Fabrikhallen sowie auf Firmenparkplätzen und über Ackerflächen vorgesehen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Ausbau der Solarleistung laut Bundesnetzagentur verdoppelt, was nicht zuletzt auf die vielen privaten Anlagen sowie Solaranlagen auf gewerblichen Dächern und auf Freiflächen zurückzuführen sei. Ende 2023 betrug die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81,7 Gigawatt. Um das Ziel von 215 Gigawatt in 2030 zu erreichen, müssen nun jedes Jahr 19 Gigawatt zugebaut werden.
Nicht einigen konnten sich die regierenden Parteien auf einen „Resilienz-Bonus“ zur Förderung der heimischen Solarindustrie, vor allem wegen der wesentlich kostengünstigeren Varianten aus Fernost. Ein Resilienz-Bonus käme am Ende auch den Verbraucher teuer zu stehen, so die FDP.