Dass der Zusatzbeitrag für Krankenversicherte 2024 steigen soll, war bereits bekannt. Doch wird der Anstieg wohl doch nicht so hoch ausfallen wie erwartet. Geplant ist nun eine Steigerung um 0,1
0,1 Prozentpunkte von 1,6 auf 1,7 Prozent, so ließ es das Bundesamt für Soziale Sicherung verlauten.
Die Krankenkassen selbst hatten zunächst noch mit einem Anstieg von 0,2 bis 0,4 Prozentpunkten kalkuliert, um ihre milliardenschweren Finanzlöcher zu stopfen. Noch Anfang September hieß es seitens der BKK, man werde sich eher im oberen Prozentbereich bewegen.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht vor allem in dem neu beschlossenen Stabilisierungsgesetz für die Kassenfinanzen einen Grund für die nun doch nicht stark ansteigenden Beiträge. Dies stärke auch das Vertrauen in die sozialen Sicherungssysteme. Die Chefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), Doris Pfeiffer, mahnte jedoch zur Vorsicht. Man habe die Finanzierungslücke zwar klein halten können, doch ergebe sich so ein relativer Erhöhungsdruck für die Kassen. Nur könne und dürfe es keine Lösung sein, dass die Zusatzbeiträge für die Versicherten stetig stiegen.
Wichtig sei nun ein Konzept für eine nachhaltige Finanzierung sowie das Abschaffen unwirtschaftlicher Strukturen. Gerade die immer noch steigenden Ausgaben für Krankenhäuser, Arzthonorare und Arzneimittel sehe sie als echtes Warnsignal.
Der Bundestag hatte aufgrund eines zu erwartenden Defizits in Höhe von rund 17 Milliarden eine Finanzspritze beschlossen, die sich aus Kassenreserven und dem nun nur noch bei 0,1 Prozentpunkten liegenden Beitragsanstieg finanziert. Beschlossen wurde zudem dass die Pharmabranche und Apotheken mit höheren Abschlägen rechnen müssen.
Bis zum 1. November will das Ministerium den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2024 bekannt geben. Wie genau die jeweiligen Krankenkassen diesen umsetzen, können sie für sich selbst festlegen.