Vor einem Jahr hat Russland Deutschland des Gashahn zugedreht, was die Importe und damit die Preise für Gas in die Höhe schnellen ließ. Mittlerweile hat sich die Lage anscheinend entspannt, und die Gasimporte sind um rund ein Fünftel zurückgegangen. Insgesamt wurden noch 405 Milliarden Kilowattstunden (kWh) importiert, was unter anderm auch an den Sparmaßnahmen privater Haushalte sowie der Industrie liegen könne.

Als im August 2022 plötzlich kein russisches Gas mehr floss, musste Deutschland schnell agieren, errichtete Flüssiggasanlagen und bezog mehr Gas aus Norwegen und den Niederlanden. Aktuell seien die deutschen Gasspeicher mit 93,9 Prozent gefüllt, so die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW, Kerstin Andreae. Dennoch solle man weiterhin sparsam mit Strom und Gas umgehen, um diese Sicherheit nicht zu gefährden.

Durch die neu ausgerichteten Lieferketten sind nun auch die Preise für Strom und Gas wieder gesunken. Von 21,75 Cent pro Kilowattstunde im September 2022 sank der Preis auf derzeit rund 12,18 Cent pro Kilowattstunde. Bei einer weiterhin stabilen Angebotslage könne dieser Preis durchaus gehalten werden, meint Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Beim Strom sank der Preis von 54 Cent pro Kilowattstunde auf knapp 40 Cent.