Lebensmittel sind teurer geworden, das spüren die Deutschen aktuell immer wieder. Doch, was uns als Last erscheint, wäre für die Briten derzeit eine echte Erleichterung, denn bei ihnen sind die Lebensmittelpreise um ganze 17,5 Prozent gestiegen.

Dazu kommt immer wieder die Enttäuschung vor leeren Gemüseregalen, die in nächster Zeit noch öfter auf die Engländer warten wird – das meinen jedenfalls Experten. Gerade Eier, Milch und Käse sind deutlich teurer geworden. Im Portemonnaie bedeutet das ein zusätzliches Minus von rund 873 Pfund pro Jahr, das entspricht etwa 953 Euro.

Bereits im Februar war die Inflation in Großbritannien auf 10,4 Prozent gestiegen, was die Bank von England (BoE) dazu veranlasste, den Leitzins gleich elfmal zu erhöhen. Preistreibend wirken hierbei vor allem die gestiegenen Kosten in Kneipen und Restaurants sowie die Knappheit von Salaten. Seit 1977 gab es eine solche Preissteigerung, wie sie die Briten gerade bei Lebensmitteln erleben, nicht mehr. Die steigenden Kosten bremsen zudem die heimische Produktion aus, sodass es auch noch zu Lieferschwierigkeiten bei Gemüse kommen kann. Unter anderem liegt dies an den hohen Energiekosten, die aufgebracht werden müssten, um Gewächshäuser zu betreiben. Erschwerend kommen Ernteausfälle in Nordafrika hinzu. Auch gaben die Briten für Waren aus beispielsweise Spanien weniger Geld aus, gerade weil die Inflation so hoch wie nie ist.

Jack Ward, der Chef des britischen Erzeugerverbands, sieht die Zukunft der Produzenten von frischen Lebensmitteln bedroht und warnt davor, dass leere Regale alltäglich werden könnten.