Tanken ist weiterhin teuer, weil die Roholöpreise so hoch sind – sagen die Mineralölkonzerne. Stimmt nicht, hält der ADAC dagegen. Nach Ansicht des Automobilclubs gibt es keine sachlichen Gründe für die hohen Benzin- und Dieselpreise. Vielmehr würden sich die Ölmultis die Taschen füllen.
„Gemessen am Rohölpreis und Dollarkurs ist Benzin derzeit sehr deutlich zu teuer“, erklärte ein ADAC-Sprecher gegenüber der „Bild“-Zeitung. Er verwies darauf, dass sich die Kraftstoffpreise an den Tankstellen und die Preise für Rohöl schon seit März dieses Jahres deutlich auseinander bewegen würden. Die Mineralölkonzerne hätten die Preise sehr schnell nach dem Beginn des Ukrainekrieges deutlich erhöht. Die Notierungen für Rohöl der Sorte Brent seien hingegen deutlich weniger gestiegen.
Die Folge laut Berechnungen des ADAC: Die Mineralölkonzerne verdienen dank der gestiegenen Preise deutlich mehr als vor der Ukrainekrise. Die Marge der Unternehmen, so der Sprecher des Automobilclubs, habe sich glatt verfünffacht. Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen forderte unterdessen erneut, das Kartellamt solle sich das Verhalten der Ölkonzerne genau anschauen und mögliche Preisabsprachen überprüfen.