Dass man sich ein wenig anpassen, vielleicht sogar Einbußen hinnehmen muss, wenn man den Klimawandel eindämmen will, das ist den meisten mittlerweile klar. Geht es jedoch ans eigene Portemonnaie, dann hört für viele der Spaß auf.
Insgesamt befürworten 57,5 Prozent der Männer und Frauen über 18 Jahren schärfere Maßnahmen zum Klimaschutz, das zeigt eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Was die Maßnahmen angeht, zögern die Befragten jedoch: Lediglich 29,9 % sprechen sich dafür aus, dass die Kosten in die Preisgestaltung in den Bereichen Produkte, Güter und Dienste einfließen soll.
IW-Forscher Matthias Diermeier, spricht in diesem Zusammenhang von einer Art Doppelmoral. Während man generell Klimaschutz befürworte, sei der eigene Geldbeutel für die meisten eine Tabuzone. Nur bei Flugreisen und den hier greifenden Preiserhöhungen sind 61,7 % der Befragten einverstanden und finden die Maßnahme nachvollziehbar. Anders sieht das bei Benzin und Diesel aus – hier sind nur 32,5 % für Mehrkosten. Bei den Heizkosten sind es sogar nur 18,2 %, selbst bei den Anhängern der Grünen nur 35,2 Prozent. Je höher also die eigene Betroffenheit im Alltag, desto niedriger die Akzeptanz.
Daher sei es immens wichtig, dass die neue Regierung mit dem Thema transparent umgehe und zielgenaue Kompensationsmechanismen einführe, so IW-Forscherin Adriana Neligan.