Zum sechsten Mal seit Sommer 2024 hat die EZB den Leitzins gesenkt. Nun liegt dieser bei 2,5 %, was insbesondere die schwache Wirtschaft innerhalb der EU ankurbeln soll.
Experten hatten die erneute Senkung schon erwartet. Geschäftsbanken können sich frisches Geld nun zu einem Zinssatz von 2,65 % holen. Holen sich die Banken günstiger neues Geld, so ist dies auch förderlich für die Konjunktur, denn die niedrigeren Zinsen werden auch bei Krediten an Kunden weitergegeben. Unkenrufen, niedrige Leitzinsen könnten auch die Inflation bekräftigen, kann die EZB mit einer mit einer aktuellen Teuerungsrate für den Euroraum von rund 2 % begegnen.
Problematisch gestaltete sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Währungsraum, welches von Oktober bis Dezember lediglich legte 0,1 % im Vergleich zum Vorquartal anstieg – da waren es noch 0,4 %. Größtes Hemmnis ist hierbei die schwache deutsche Wirtschaft, ist Deutschland doch die größte Volkswirtschaft im Euroraum. Zudem sieht die EZB die Zukunft unter anderem durch Trumps Zoll-Androhungen und das daraus resultierende Hin und Her eher unsicher. Die militärische Aufrüstung Europas und ein großes Finanzpaket aus Deutschland könnten das Wachstum jedoch fördern.
Es dürfte also in den kommenden Monaten zu kontroversen bei der EZB kommen. Während sich z.B. Notenbankdirektorin Isabel Schnabel dafür aussprach, den Zinssenkungskurs zu stoppen oder wenigstens zu pausieren, sehen Volkswirte der EZB das neutrale Zinsniveau, das die Wirtschaft weder bremst noch anheizt, bei einer Spanne von 1,75 und 2,25 %.
Tages- und Festgeldkunden der Banken profitieren nicht vom gesunkenen Leitzins, denn ihre Zinsen sinken durch dieses Vorgehen noch einmal.