Immer noch Frauen sind in Partnerschaften selten die Hauptverdienerin, das belegen auch aktuelle Zahlen. Diese machen zudem deutlich, dass eine Trendwende in diesem Bereich nicht wirklich zu erwarten ist.

Nur in jedem 10. Haushalt verdiente die Frau 2024 mehr als der Mann, das ergab eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. In 56,6 % der Haushalte verdiente der Mann deutlich mehr, bei 33,1 % lagen die Gehälter auf einem ähnlichen Niveau. Hauptverdiener ist für die Statistiker derjenige, der 60 % oder mehr des Paar-Einkommens nach Hause bringt. Ähnlich sind auch die Zahlen bei Paaren ohne Kinder.

Seit einer Untersuchung im Jahr 2021 haben sich die Prozentanteile kaum verändert. Immer noch machten diese Ergebnisse deutlich, wie ungleich die Sorgearbeit in einer Beziehung verteilt sei, aber auch, dass Frauen immer noch schlechter entlohnt würden als Männer, so Bettina Kohlrausch vom gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI). Die stagnierende Gehalts-Entwicklung forciere zudem eine immer eingefahrenere Struktur bei der Fürsorge und Pflege in einer Beziehung. Schließlich überlege man sich nach der Geburt gut, wer mit welchem Gehalt eher wieder arbeiten gehen sollte. Wichtig, so Bettina Kohlrausch, sei eine Dynamisierung und Erhöhung des Elterngeldes, und das insbesondere für die unteren Einkommensgruppen.