Ganz kurz sah es so aus, als hätten die Deutschen wieder mehr Freude am Geld ausgeben. Doch nun hat sich das Konsumverhalten wieder verschlechtert. Vor allem die aktuelle wirtschaftliche Lage und damit verbundene eventuelle Stellenkürzungen verunsichern die Menschen nach wie vor.

Eine Umfrage der Nürnberger Forschungsinstitute GfK und NIM zeigt, dass die Deutschen nicht gerade in Kauflaune sind. Die Erwartungen an Konjunktur und Einkommen gingen ebenso zurück wie die Anschaffungsneigung. Lieber halten die Menschen ihr Geld beisammen. Vorausgesagt wird für Februar ein Rückgang des Konsumklimas um einen Zähler auf minus 22,4 Punkte. Bevor Corona das Land umkrempelte lag der Zähler relativ stabil bei etwa plus zehn Punkten.

NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl sieht das Konsumverhalten auf dem absteigenden Ast, auch, wenn es in der ersten Jahreshälfte 2024 noch etwas anders ausgesehen habe. Nachhaltig werde sich das Konsumklima derzeit nicht erholen, auch weil die Inflationsrate zuletzt wieder etwas angestiegen sei. Vor allem bei steigende Preise für viele Lebensmittel und Dienstleistungen hatten dafür gesorgt, dass die Teuerungsrate im Dezember auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr geklettert war. 2,6 % höher fielen die Lebenshaltungskosten im Vergleich zum November 2024 aus. Experten rechnen damit, dass sich dieses Niveau halten wird.

Für Bürkl sind es vor allem diese gestiegenen Kosten in Kombination mit schlechten Nachrichten zu Werksschließungen und Produktionsverlagerungen, die die Menschen dazu treiben, nicht so viel Geld in die Hand zu nehmen. Viele Menschen schätzen aktuell nicht nur die Wirtschaftslage wieder schlechter ein, sondern auch die Entwicklung der finanziellen Lage des eigenen Haushaltes. Vor allem größere Anschaffungen wollen viele in der derzeitigen Situation nicht tätigen.

Ökonom Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, bringt außerdem noch die Verunsicherung bezüglich der anstehenden Bundestagswahl und dessen, was danach kommt sowie Trumps angedrohte höheren Zölle für EU-Importe ins Spiel. Dabei könne man keine Lust am Konsum entwickeln.