Etwa ein Viertel des monatlichen Einkommens geben die Deutschen derzeit für ihre Wohnung oder ihr Haus aus. Experten glauben, dass sich diese Zahl durchaus noch erhöhen könnte.

Daten der Europäischen Statistikbehörde Eurostat sind die Grundlage für die aktuellen Zahlen. Zunächst einmal sind die gestiegenen Ausgaben kein großer Grund zur Sorge, bewegten sich die Ausgaben für die eigene Bleibe 2022 doch auch bei rund 24,5 %. Doch liegt der europäische Durchschnitt bei nur 19,7 %, wobei in Griechenland, Luxemburg und Dänemark noch mehr für Wohnkosten pro Monat fällig werden als in Deutschland. In allen anderen EU-Staaten liegt der prozentuale Anteil unter der deutschen Marke.

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht gab gegenüber den RND-Zeitungen an, Wohnen werde in Deutschland immer mehr zu einem Verarmungsprogramm, welches sich unter der Ampelregierung weiter verschärft habe. Sie erwarte von der nächsten Bundesregierung einen bundesweiten Mietdeckel. Außerdem solle ein größerer Teil der verfügbaren Wohnungen wieder den Regeln der Gemeinnützigkeit unterworfen werden. Auch eine besser Förderung für öffentliche und gemeinnützige Wohnungsbauunternehmen sowie einvergünstigte Kredite stehen auf ihrer Wunschliste.

Das Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte bereits im Oktober angemahnt, dass Wohnen immer mehr zu einer sozialen Frage werde. Bei Studien hatte sich gezeigt, dass drei Mal so viele Haushalte wie noch 1991 mehr als 40 % ihres Einkommens für Miete ausgeben müssen.