Deutschland hatte es in den vergangenen Jahren nicht leicht – erst Corona, dann die Energiekrise. Die Folgen zeigen sich nun unter anderem bei den Staatsschulden, die mit 2,4 Billionen ein Rekordhoch erreicht haben.

Damit liegen die Schulden ganze 2 Prozent höher als Ende 2021. Probleme sieht ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski vor allem, weil in vielen Haushalten durch steigende Schuldenlast weniger Geld für „sinnvolle“ Ausgaben oder Investitionen vorhanden sei. Trotz der horrenden Summe von 2,4 Billionen ist die Schuldenlast im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch gering. Dennoch müsse man vorsichtig sein und die gestiegenen Zahlen als Warnsignal sehen.

Ein Grund für die hohe Verschuldung ist der 2020 aufgrund der Coronapandemie eingerichtete Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Diesen erweiterte die Regierung zuletzt im vergangenen Jahr, um den Folgen der Energiekrise entgegenzuwirken. Oben drauf kommt ein Sondervermögen, welches der Bundeswehr einen Kreditrahmen von 100 Millionen Euro ermöglicht – dieses wurde 2022 aber nicht genutzt.

Mit fünf Prozent weniger sind die Bundesländer aktuell verschuldet. Bis auf Sachsen-Anhalt konnten alle Länder ihren Schuldenberg verringern. Am stärksten gingen die Schulden in Bremen (minus 37,8 Prozent), Sachsen (minus 12,2 Prozent) und Hessen (minus 9,0 Prozent) zurück.

In den Gemeinden stiegen die Schulden mit 20,8 Prozent in Sachsen am stärksten an. Ihm folgen Bayern (plus 11,3 Prozent) und Baden-Württemberg (plus 8,9 Prozent).